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Die Schweizer Börse öffnet sich - Lonza stürzt ab


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+++MÄRKTE+++

Börsen-Ticker: Schweizer Börse tritt auf der Stelle - Lonza stürzt ab

Die Schweizer Börse hat zum Handelsschluss kaum verändert.

Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Quelle: cash

An der Schweizer Börse ist zum Wochenausklang die Kaufbereitschaft der Anleger erlahmt. Enttäuschende Quartalsbilanzen und Prognosesenkungen dämpften die zuletzt aufgekeimt Zuversicht im Hinblick auf Unternehmensergebnisse. Der Standardwerteindex SMI notierte zum Handelsschluss um 0,1 Prozent höher bei 11'207.38 Punkten. Nach den Anstiegen der vergangenen drei Tage resultiert im Wochenabstand ein Plus von einem Prozent.

Regelrecht unter die Räder kam Lonza. Mit einem Kurssturz von elf Prozent rutschte der Wert wieder auf das Niveau vom Jahresanfang ab. Stärker gefallen war der Titel letztmals Anfang 2015 nach der Aufhebung der Franken-Anbindung an den Euro. Der Schweizer Pharma-Auftragsfertiger senkte wegen schleppender Geschäfte seine Jahresprognose. Investoren reagieren auf schlechter als erwartete Ergebnisse oder Gewinnwarnungen derzeit sehr ungnädig. Das bekam Anfang der Woche auch der Luxusgüterkonzern Richemont zu spüren: Nach als enttäuschend eingestuften Umsatzzahlen hatte er zehn Prozent an Wert verloren.

Positive Überraschungen wurden dagegen applaudiert. Am breiten Markt kletterten die Schindler-Scheine um 6,6 Prozent. Bei dem Aufzug- und Rolltreppenkonzern zog das Geschäfte im zweiten Quartal an. Das Unternehmen hob seine Umsatzprognose für das gesamte Jahr an und stellt einen Gewinnanstieg in Aussicht.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

Die US-Börsen sind zum Wochenschluss fester in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete am Freitag 0,2 Prozent fester bei 35'310 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 4552 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,6 Prozent auf 14'154 Punkte zu. Gefragt seien vor allem die Aktien von traditionellen Unternehmen, sagte Art Hogan, Chefstratege bei B Riley Wealth. "Bislang lag ein Laser-Fokus auf Technologie, Kommunikations-Dienstleistungen und Konsumgütern, aber jetzt finden die Nachzügler Geschmack an den Sektoren Energie, Finanzdienstleistungen und Gesundheit."

Bei den Einzelwerten gehörten die Papiere des Spielzeug-Herstellers Mattel mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den Gewinnern. Hintergrund ist der weltweite Kinostart des "Barbie"-Films mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen. Die Papiere von American Express gaben dagegen 2,9 Prozent nach. Der Kreditkartenanbieter hat bei den Quartalserlösen die Erwartungen der Analysten verfehlt und hält trotz eines besser als erwartet ausgefallenen Gewinns an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest, was bei Investoren für Unmut sorgt.

Der Dow Jones startet am Wochentag mit einem Plus von 0,2 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,6 Prozent) und der S&P 500 (+0,4 Prozent) legen zu.

Der Broker IG taxiert den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 0,7 Prozent höher auf 15'573 Punkte. Am Donnerstag war der Index, der vor einer Neugewichtung steht, wegen enttäuschender Quartalsberichte um mehr als zwei Prozent abgerutscht. Nach mehr als 40 Prozent Plus in diesem Jahr beim Nasdaq 100 sind solche kurzfristigen Verkaufswellen aber auch nicht aussergewöhnlich.

Im Dow Jones Industrial hatte es am Vortag dagegen solide Quartalsberichte gegeben, sodass der Leitindex seine Gewinnstrecke ausbauen konnte. Am Freitag könnte nun der zehnte positive Handelstag hinzu kommen. Eindeutig sind die Indizien dafür aber nicht: Taxiert wurde der Leitindex zuletzt mit 0,2 Prozent im Plus auf 35 287 Punkte. Mit gut sechs Prozent hat er 2023 im Vergleich zum Nasdaq-100-Index nur einen Bruchteil an Wert gewonnen.

Die Berichtssaison setzte sich am Freitag mit dem Quartalsbericht von American Express fort. Vorbörslich ging es bei den Aktien um 4,3 Prozent bergab wegen eines enttäuschenden Wachstums. Die Erträge stiegen nicht so stark wie von Analysten erwartet, da sich das Wachstum der Kreditkarten-Umsätze auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren verlangsamte.

Auch bei SLB waren die Reaktionen auf die Zahlen negativ: Die Titel des Ölfelddienstleisters, ehemals als Schlumberger bekannt, verloren vorbörslich 2,6 Prozent. Während der Gewinn die Marktschätzungen übertraf, wurde als Belastung darauf verwiesen, dass beim Umsatz im zweiten Quartal das Gegenteil der Fall war.

An der Nasdaq-Börse, die kurz vor einer Umgewichtung steht, findet die Stabilisierung am Freitag auch bei Tesla statt: Vorbörslich ging es hier um 1,2 Prozent hoch. Wegen wieder aufgeflammten Sorgen um die Ertragskraft hatte es bei den Papieren des Elektroautobauers am Vortag einen Kursrutsch um fast zehn Prozent gegeben, der den Kurs auf den niedrigsten Stand seit Ende Juni drückte. Analyst Tom Narayan zeigte sich unaufgeregt, indem er sein besonders hohes Kursziel mit 305 Dollar bestätigte.

Von Montag an soll die Dominanz der wenigen Giganten unter den im Nasdaq 100 Index gelisteten Konzernen verringert werden. Neben Tesla zählen Apple , Microsoft , Alphabet , Amazon , Nvidia und Meta zu den "glorreichen Sieben", die mittlerweile mehr als die Hälfte des Indexgewichts ausmachen. Am Freitag könnte es daher nochmals letzte Anpassungen geben in den Portfolios von Indexfonds oder ETFs, die den Index nachbilden.

Im Nebenwertebereich fällt am Freitag Sirius XM mit weiteren Schwankungen auf: Zu Wochenschluss geht es für Satellitenradio-Anbieter um 8,5 Prozent bergab nach einem Kurssprung um 42 Prozent am Vortag, für den keine fundamentale Begründung gefunden wurde. Vijay Jayant vom Analysehaus Evercore ISI sprach von Eindeckungen durch Leerverkäufer und gehörte zu einer Gruppe an Analysten, die die Papiere am Freitag abstuften. Die Deutsche Bank senkte ihr Votum sogar um gleich zwei Stufen.

Nachdem SAP im Mai die Konzernziele für 2025 angehoben hatte, legten die Walldorfer am Donnerstagabend eine minimal heraufgesetzte Zielspanne für den Betriebsgewinn im Gesamtjahr vor. Die Börse ließ das unbeindruckt, sie quittierte stattdessen die Aussagen zum Cloudgeschäft mit einer Welle von Verkaufsorders, die mit zeitweise über 5 Prozent den stärksten Kursverlust seit einem Jahr nach sich zog. Angesichts von Schwäche im Concur-Geschäft, das unter anderem bei der Abrechnung von Reisekosten hilft, und beim Zeitarbeits-Tool Fieldglass senkte SAP das obere Umsatzziel für den Cloudbereich. SAP-Chef Christian Klein verwies auch darauf, dass manche Kunden aus dem öffentlichen Sektor aufgrund geopolitischer Risiken inzwischen Inhouse-Lösungen bevorzugten.

Der Eurokurs hat sich nach dem Vortagesrutsch kaum von der Stelle bewegt. Die Gemeinschaftswährung notierte am Freitagmittag bei 1,1125 US-Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend.

Auch gegenüber dem Franken hat sich der Euro kaum bewegt und notiert aktuell bei 0,9639 Franken. Zudem notiert das Währungspaar USD/CHF ebenfalls mit 0,8664 in etwa auf dem Niveau des Vortages.

Am Donnerstag hatte eine Dollar-Stärke den Euro unter Druck gesetzt, und der Kurs war um bis zu ein Cent abgerutscht. Unter anderem hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt die Spekulation auf weiter steigende Zinsen durch die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die hohe Inflation verstärkt. Die Aussicht auf Zinserhöhungen stützt in der Regel den Kurs einer Währung.

Derweil geriet der japanische Yen gegenüber allen anderen wichtigen Währungen deutlich unter Druck. Händler begründeten dies mit einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Vertreter der Bank of Japan derzeit informierten Personen zufolge keine dringende Notwendigkeit sehen, sich mit den Nebenwirkungen ihres Programms zur Steuerung der Renditekurve zu befassen. Dieses zielt darauf ab, durch den Kauf von Anleihen die kurz- und mittelfristigen Zinsen auf niedrigem Niveau zu halten. Dadurch soll verhindert werden, dass die Kreditkosten der Unternehmen steigen.

Allerdings ist im Zuge der auch in Japan mittlerweile relativ hohen Inflation die Steuerung der Renditekurve schwieriger geworden, weil der Aufwärtsdruck bei den Renditen zugenommen hat. Am Freitag wurde bekannt, dass sich die Teuerung in Japan im Juni wie erwartet wieder etwas verstärkt hat. Bei der Zinsentscheidung der japanischen Notenbank am kommende Freitag wird damit gerechnet, dass die Währungshüter an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten werden.

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren leicht im Minus: 

Der SMI notiert 0,05 Prozent höher bei 11'206 Punkten. Der breite SPI steigt ebenfalls minim auf 14'768 Zähler (+0,05 Prozent) und der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,15 Prozent auf 1762 Zähler. 

Die Vorgaben aus den USA seien uneinheitlich, heisst es am Markt. Zudem verhielten sich die Anleger vor den kommende Woche anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) vorsichtig. Zwar wird von den Zentralbanken eine Zinserhöhung um je 25 Basispunkte erwartet. Aber darüber hinaus habe die Unsicherheit wieder zugenommen. Denn nach den am Vortag veröffentlichten starken Arbeitsmarktdaten habe die Aussicht auf höhere US-Zinsen wieder zugenommen.

Zudem war der Dow Jones Index am Vortag zwar die neunte Sitzung in Folge gestiegen, aber dafür standen die Technologiewerte nach enttäuschenden Ergebnissen von Tesla und Netflix sowie wegen der ausserplanmässigen Neugewichtung des Nasdaq-Index unter Druck. Die Anleger seien verunsichert, ob die Schwäche bei den so hochgejubelten Technologiewerten nun anhalten könnte, heisst es weiter. Vor diesem Hintergrund könnte der eher defensiv ausgerichtete SMI besser performen als andere zyklischere Indizes wie der DAX, hofft ein Händler. Vor allem bei Einzelwerten rechneten Händler wegen des kleinen Eurex-Verfalls noch mit Kursschwankungen im Verlauf.

Dabei belaufen sich die Kursveränderungen bei den Standardwerten bis auf wenige Ausnahmen auf weniger als ein Prozent. Zu den positiven Ausreissern zählen Schindler (+6,5 Prozent). Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat in den ersten sechs Monaten 2023 deutlich mehr verdient und erwartet auch einen Jahresgewinn, der über dem Vorjahreswert liegen soll. Damit habe Schindler sogar die optimistischsten Erwartungen der Analysten teils klar übertroffen, heisst es.

Von Anschlusskäufen und positiven Analystenkommentaren unterstützt gewinnen ABB 1,2 Prozent. Der Automations- und Robotik Spezialist hatte am Vortag mit dem Quartalsbericht die Erwartungen übertroffen.

Kmnapp ein Prozent steigen die Anteile des Versicherers Zurich (+0,9 Prozent). Die Aktien von Richemont (+0,7 Prozent) und Swatch (+0,2 Prozent) setzen nach der jüngsten Schwächephase zu einer Erholung an. Eine gewisse Marktstütze bilden die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,6 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent). UBS gewinnen 0,5 Prozent.

Auf der anderen Seite stechen Lonza (-10 Prozent) deutlich negativ heraus. Der Pharmaauftragsfertiger hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn als erwartet erzielt und zudem die Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Händler kritisieren vor allem die Senkung der Guidance. Sie weisen aber auch auf die sehr hohen Erwartungen hin und sprechen nun von einer Kaufgelegenheit. "Das langfristige Potenzial ist intakt", so ein Händler.

Unter Druck stehen auch Straumann (-2,1 Prozent), die den Wachstumswerten zugeordnet werden und nun wie VAT (-1,6 Prozent) und AMS Osram (-1,0 Prozent) unter der Nasdaq-Schwäche leiden. Die Aktien des Softwarehauses Temenos (-0,8 Prozent) grenzen im Verlauf die anfänglichen Verluste ein. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal 2023 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr "nur" gehalten und den Gewinn moderat gesteigert. Gleichzeitig bekräftigte der Bankensoftwarespezialist die Ziele für das Gesamtjahr.

Auf den hinteren Rängen sacken Idorsia um 7,1 Prozent ab. Die Biotechfirma hat ein rigoroses Sparprogram angekündigt. Bis zu 500 der total 1200 Stellen sollen gestrichen und nur die wichtigsten Forschungsprojekte fortgesetzt werden. Erst am Vortag hatte Idorsia mitgeteilt, das Asiengeschäft für 400 Millionen Franken zu verkaufen. "Der Firma scheint das Wasser schon am Kinn zu stehen", sagt ein Händler.

Die Aktien von V-Zug (-1,0 Prozent) sind nach Zahlen schwächer, diejenigen von Bystronic (+0,6 Prozent) etwas höher.

Die Aktien von DocMorris (+0,9 Prozent) haben nach einem jahrelangen verlustreichen Abwärtstrend im laufenden Jahr zu einer Erholung angesetzt. Im laufenden Jahr hat sich das Papier der Versandapotheke bisher praktisch verdoppelt - wenn auch von einem sehr tiefen Niveau aus. Die Aktie sei dabei, einen "untertassenförmigen" Kursverlauf auszubilden. Dies gilt bei Charttechnikern als positives Trendsignal. Die Erholung dürfte daher noch anhalten, heisst es am Markt. Dafür spricht nach Ansicht von Rahn und Bodmer auch, dass der Kurs des Onlineapothekers nun die Marke von 50 wieder zurückgewonnen hat. Dies könnte Anschlusskäufe auslösen. Die rekordhohen Shortpositionen dürften dabei die Bewegung verstärken und immer mehr Trittbrettfahrer und auch Anleger anlocken. Damit dürfte nach dem Aderlass der vergangenen Jahre das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein, heisst es am Markt.

CFRA stuft das Rating für Richemont auf "Buy" von "Hold" hoch und erhöht das Kursziel von 150 auf 161 Franken. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 17 Prozent.

Nch den jüngsten Zahlen haben die Experten ihre EPS-Schätungen für das laufende und kommende Jahr erhöht. Sie trügen damit den erwarteten stärkeren Umsätzen in China Rechnung. Nach den Ergebnissen sei die Bewertung von Richemont auf ein attraktiveres Niveau gefallen.

Der SMI notiert um 0,04 Prozent niedriger mit 11'197 und der breite SPI um 0,01 Prozent höher auf 14'761 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,1 Prozent auf 1763 Zähler. 

Dabei ist der Leitindex nach einem freundlichen Start ins Minus gerutscht. Händler verweisen in die USA, wo der Dow Jones Index zwar am Vortag die neunte Sitzung in Folge mit Gewinnen abgeschlossen hatte. Dafür aber standen die Technologiewerte nach enttäuschenden Ergebnissen von Tesla und Netflix sowie wegen der ausserplanmässigen Neugewichtung des Nasdaq-Index unter Druck. Möglicherweise halte die Schwäche bei den zuletzt so hochgejubelten Technologiewerten nun an, meint ein Händler. Daher könnte sich der eher defensiv ausgerichtete Schweizer Aktienmarkt möglicherweise besser entwickeln als etwa der zyklische DAX, hofft ein Händler.

Zum Wochenschluss verleihen laut Händlern auch der kleine Eurex-Verfall sowie eine Reihe von Unternehmensberichten Impulse. Vor den in der kommenden Woche bevorstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Marktteilnehmer eher vorsichtig verhalten, heisst es weiter.

Dabei büssen Lonza (-8,6 Prozent) massiv an Terrain ein. Der Pharmaauftragsfertiger hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn als erwartet erzielt und zudem die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

Die Softwareschmiede Temenos (-1,0 Prozent) hat im zweiten Quartal 2023 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr "nur" gehalten und den Gewinn moderat gesteigert. Gleichzeitig bekräftigte der Bankensoftwarespezialist die Ziele für das Gesamtjahr. "In etwa wie erwartet", heisst es am Markt.

Ebenfalls schwach notieren die im Sog der schwachen Nasdaq abgestraften Technologiewerte VAT (-1,4 Prozent) und AMS Osram (-1,4 Prozent) sowie Straumann (-1,7 Prozent).

Dagegen sind Schindler (+5,7 Prozent) nach Zahlen stark gefragt. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat in den ersten sechs Monaten 2023 deutlich mehr verdient und erwartet auch einen Jahresgewinn, der über dem Vorjahreswert liegen soll.

Die drei defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,7 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent) gewinnen hinzu und geben damit dem SMI eine gewisse Stütze.

Auf den hinteren Rängen sacken Idorsia um 6,2 Prozent ab. Die Biotechfirma hat wegen ihrer klammen Finanzlage ein rigoroses Sparprogram angekündigt. Bis zu 500 der total 1200 Stellen sollen gestrichen und nur die wichtigsten der laufenden Forschungsprojekte fortgesetzt werden. Erst am Vortag hatte Idorsia mitgeteilt, das Asiengeschäft für 400 Millionen Franken zu verkaufen.

Die Aktien von Lonza (-7,3 Prozent) verlieren deutlich Der Pharmaauftragsfertiger hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn als erwartet erzielt und zudem die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

Deutlich tiefer startet zudem Idorsia (-4,2 Prozent) in den Handel. Die Biotechfirma hat wegen ihrer klammen Finanzlage ein rigoroses Sparprogram angekündigt. Bis zu 500 der total 1200 Stellen sollen gestrichen und nur die wichtigsten der laufenden Forschungsprojekte fortgesetzt werden. Erst am Vortag hatte Idorsia mitgeteilt, das Asiengeschäft für 400 Millionen Franken zu verkaufen. Seit Jahresbeginn hat der Titel bereits 50 Prozent verloren.

Die Vorgaben aus den USA seien eher negativ, heisst es am Markt. Der Dow Jones Index hatte am Vortag zwar die neunte Sitzung in Folge mit Gewinnen abgeschlossen. Aber die Technologiewerte waren nach enttäuschenden Ergebnissen der Schwergewichte Tesla und Netflix sowie wegen der ausserplanmässigen Neugewichtung des Nasdaq-Index deutlich abgesackt. Mit der Nasdaq-Anpassung soll die Dominanz der wenigen Giganten unter den 100 Konzernen verringert werden.

Die Experten der Credit Suisse sehen die Werte aus den Branchen IT und Kommunikation skeptisch. Möglicherweise halte die Schwäche bei den zuletzt so hochgejubelten Technologiewerten nun an, meint auch ein Händler. Dann könnte sich der eher defensiv ausgerichtete Schweizer Aktienmarkt möglicherweise besser entwickeln als etwa der zyklische DAX. Zum Wochenschluss dürften der kleine Eurex-Verfall sowie eine Reihe von Unternehmensberichten noch Akzente setzen. Wie stark diese ausfallen, wird sich zeigen. Vor den in der kommenden Woche bevorstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Marktteilnehmer wohl eher vorsichtig verhalten. Am Markt gilt es als ausgemacht, dass beide Zentralbanken ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben dürften.

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,14 Prozent tiefer geschätzt. Alle 20 SMI-Titel befinden notieren im Minus. Die grössten vorbörslichen Kursverluste verzeichnen die Aktien von Lonza (-1,6 Prozent). Der Pharmazulieferer wächst seit dem Ende der Corona-Pandemie weniger schnell. Gleichzeitig bremst das steigende Zinsumfeld viele forschende Unternehmen und die Konsumenten bleiben zurückhaltend.

Der breite Markt gewinnt 0,12 Prozent. Galenica (+1,9 Prozent), Idorsia (+3,0 Prozent), Schindler (+2,9 Prozent), Temenos (+1,9 Prozent) steigen vorbörslich.  Galenica profitiert von einer Rating-Erhöhung, das Baselbieter Biotechunternehmen Idorsia setzt den Rotstift rigoros an und Schindler übertrifft die Erwartungen im ersten Halbjahr.

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

  • ABB: Royal Bank of Canada erhöht Kursziel von 35,5 auf 36,5 Franken, "Outperform"
  • ABB: UBS erhöht Kursziel von 37 auf 40 Franken, "Buy"
  • Arbonia: Vontobel senkt Kursziel von 11,5 auf 9,5 Franken, "Hold"
  • Bossard: UBS senkt Kursziel von 165 auf 158 Franken, "Sell"
  • Bossard: Vontobel senkt Kursziel von 230 auf 220 Franken, "Hold"
  • Bossard: Mirabaud Securities senkt Kursziel von 245 auf 235 Franken, "Hold"
  • DKSH: UBS senkt Kursziel von 75 auf 73 Franken, "Neutral"
  • DKSH: Julius Bär senkt Kursziel von 78 auf 73 Franken, "Hold"
  • Galenica: CS erhöht Rating von "Underperform" auf "Neutral",  Kursziel 70 Franken
  • Givaudan: Berenberg senkt Kursziel von 3300 auf 3100 Franken, "Hold"
  • Givaudan: Deutsche Bank senkt Kursziel von 2950 auf 2850 Franken, "Hold"
  • Julius Bär: Barclays senkt Kursziel von 76 auf 75 Franken, "Overweight"
  • Schindler: Vontobel erhöht Kursziel von 200 auf 210 Franken, "Hold"
  • Temenos: Credit Suisse senkt Kursziel von 53 auf 51,5 Franken, "Underperform"
  • Temenos: Vontobel erhöht Kursziel von 84 auf 85 Franken, "Buy"
  • VAT: Berenberg senkt Rating von "Buy" auf "Hold", Kursziel 412 Franken

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag wenig verändert. Damit stoppte die Gemeinschaftswährung vorerst die deutlichen Kursverluste vom Vortag. Am Morgen wird der Euro bei 1,1138 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend.

Das USD/CHF-Paar, das am Vortag die Marke von 86 Rappen zurückerobert hatte, stabilisierte sich auf dem höheren Niveau und wird aktuell zu 0,8664 gehandelt nach 0,8671 am Donnerstagabend. Damit hat sich der Dollar vom tiefen Niveau, auf dem er letztmals bei der Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015 notiert hatte, wieder etwas nach oben absetzen können. Der Euro geht derweil wenig verändert zu 0,9650 nach 0,9648 am Vorabend um.

Am Donnerstag hatte eine Dollar-Stärke den Euro unter Druck gesetzt, und der Kurs war um bis zu ein Cent abgerutscht. Unter anderem hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt die Spekulation auf weiter steigende Zinsen durch die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die hohe Inflation verstärkt. Die Aussicht auf Zinserhöhungen stützt in der Regel den Kurs einer Währung.

Kurz vor dem Wochenende werden keine weiteren grösseren Impulse erwartet. Im Tagesverlauf stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten.

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Donnerstag hatte er 0,6 Prozent fester bei 16.204 Punkten geschlossen. An der Wall Street fanden die wichtigsten Indizes nach enttäuschenden Geschäftszahlen von Tesla und Netflix keine gemeinsame Richtung. Während der Nasdaq-Composite und der S&P nachgaben, legte der Dow-Jones-Index zu.

Zunehmend bestimmen die Geschäftszahlen der grossen Unternehmen den Handel. SAP verspricht sich einen Gewinnschub durch die Integration von Künstlicher Intelligenz in seine Produkte. Im abgelaufenen Quartal übertraf der Gewinn die Prognosen der Analysten, das Jahresziel für das Ergebnis wurde angehoben. Umsatz und Cloud-Erlöse blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Am Freitag lässt sich der Laborausrüster Sartorius in seine Bücher schauen. 

Anleger können sich wohl auf einen eher ruhigen Handelstag einstellen. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Freitag in einer kleinen Schwankungsbreite von 0,61 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 68 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 11'201,55 Punkten. Der VSMI ist am Donnerstag um 1,3 Prozent auf 11,61 Punkte gesunken.

Der Leitindex SMI steht auf Wochensicht - mit dem letzten Handelstag heute noch vor sich - bis dato im Plus. Bereits die Vorwoche hatte der Leitindex deutlich zugelegt. Am Montag gab er daraufhin jedoch deutlich ab, legte danach aber jeden Tag zu.

Am Freitag sind die Vorzeichen für den Schweizer Aktienmarkt allerdings eher leicht negativ. Denn im Vergleich zum Schluss an den europäischen Börsen gaben die wichtigsten US-Indizes am Donnerstag etwas ab.

Dabei haben solide Quartalsberichte von Unternehmen aus dem Dow Jones Industrial der Gewinnserie des bekanntesten Wall-Street-Indexes einen weiteren Tag hinzugefügt. Dass der Dow neun Tage in Folge gestiegen ist, liegt schon viele Jahre zurück. Deutliche Verluste hingegen verbuchte der technologielastige Nasdaq, nachdem mit Tesla und Netflix zwei besonders schwergewichtete Unternehmen die Anleger enttäuscht hatten.

Eine mit Unternehmenszahlen reich befrachtete Woche geht zu Ende. Heute stehen jedoch hierzulande noch die Halbjahresergebnisse grösserer Unternehmen wie Lonza und Schindler an sowie einiger Titel am breiten Markt.

Asiatische Aktien reagieren am Freitag uneinheitlich, obwohl Tesla und Netflix nach ihren Gewinnberichten die US-Technologiewerte belastet haben. Jedoch brechen die Aktien des taiwanesischen Chipherstellers TSMC um mehr als drei Prozent ein. Der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips hat einen Umsatzrückgang von zehn Prozent im Jahr 2023 angekündigt.

Die Märkte blicken nun auf die nächste Woche, wenn die Fed, die Europäische Zentralbank und die BOJ die Zinsaussichten diskutieren. "Wir gehen zwar davon aus, dass die Fed im Juli die letzte Zinserhöhung in diesem Zyklus vornehmen wird, aber wir glauben nicht, dass die Fed diesen Schritt schon jetzt signalisieren wird", so die Analysten von TD Securities.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,2 Prozent tiefer bei 32.418 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,3 Prozent und lag bei 2267 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,5 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 140,22 Yen und gab 0,2 Prozent auf 7,1643 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8657 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1140 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9647 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2880 Dollar. 

Solide Quartalsberichte von Unternehmen aus dem Dow Jones Industrial haben am Donnerstag der Gewinnserie des bekanntesten Wall-Street-Index einen weiteren Tag hinzugefügt. Dass der Dow neun Tage in Folge gestiegen ist, liegt schon viele Jahre zurück. Deutliche Verluste dagegen verbuchte der technologielastige Nasdaq 100 , und das nicht nur, weil mit Tesla und Netflix zwei besonders schwer gewichtete Unternehmen enttäuscht hatten.

Mit einem Aufschlag von 0,47 Prozent auf 35 225,18 Punkte verabschiedete sich der US-Leitindex und erreichte im Verlauf zudem ein weiteres 15-Monats-Hoch. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,68 Prozent auf 4534,87 Zähler. Der Nasdaq 100 sackte um 2,28 Prozent ab auf 15 466,09 Zähler ab. Zu seinen Verlusten dürfte auch die ausserplanmässige Neugewichtung des Auswahl-Index beigetragen haben. Durch diese soll von Montag an die Dominanz der wenigen Giganten unter den 100 Konzernen verringert werden. Und das hat erhebliche Auswirkungen, denn Indexfonds und ETFs, die den Index mit der neuen Gewichtung nachbilden, dürften nun ihre Portfolios in Einklang mit den Vorgaben bringen.

Im Dow standen die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) mit einem Aufschlag von 6,1 Prozent an der Indexspitze. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern hob nach einem unerwartet starken zweiten Quartal ein weiteres Mal seine Prognose für das Jahr an. Zwischen April und Juni hatte er vor allem von einem starken Medizintechnikgeschäft profitiert.

Für den Anteilschein des IT-Urgesteins IBM ging es um 2,1 Prozent nach oben. Der Computer- und Softwarekonzern habe ordentlich abgeschnitten und die Jahresziele bestätigt, äusserte sich JPMorgan-Analyst Brian Essex zufrieden. Nach einem seit Mitte Juni überwiegend schwächeren Kursverlauf gewann zudem das Travelers-Papier 1,8 Prozent, obwohl der Versicherer im zweiten Quartal von Katastrophenschäden in die roten Zahlen gerissen wurde. Am Markt allerdings hiess es, dass die Erwartungen an das Zahlenwerk dennoch erfüllt worden seien.

Stark gefragt war zudem die Aktie von Goldman Sachs mit plus 3,0 Prozent, die damit ihre Vortagesgewinne ausbaute. Die Investmentbank hatte am Mittwoch eines ihrer schwächsten Quartale unter Vorstandschef David Solomon bekannt gegeben. Nun wurde der erfahrene Banker Tom Montag in den Vorstand berufen. Er gilt als Verbündeter von Salomon. Seine Ernennung gilt demnach als Signal der Unterstützung, nachdem Unzufriedenheiten im Unternehmen öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten und Spekulationen über die unmittelbare Zukunft von Salomon aufgekommen waren.

Bei Tesla verdarben erneut Sorgen um die Ertragskraft den Anlegern die Laune. Der Elektroautobauer hatte zwar einen Rekordumsatz gemeldet, aber dafür die Preise gesenkt. Firmenchef Elon Musk betonte ausserdem die Bereitschaft zu weiteren Preisnachlässen, sofern sich das konjunkturelle Umfeld in Zeiten steigender Zinsen weiter eintrübe. Die Aktien büssten als Schlusslicht im Nasdaq-Auswahlindex 9,7 Prozent ein. Zudem gehört die Aktie zu den sieben Mega-Konzernen (neben Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia und Meta), die inzwischen zusammen etwas mehr als die Hälfte des Börsenwertes im Nasdaq 100 darstellen. Mit den Änderungen ab Montag soll das dann wieder etwas entzerrt werden.

Ähnlich düster wie für Tesla sah es am Donnerstag mit minus 8,4 Prozent für die Netflix-Aktie aus. Eine enttäuschende Umsatzentwicklung wurde dafür verantwortlich gemacht. Das Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern habe sich noch nicht so positiv ausgewirkt wie erhofft, urteilte JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth.

Am breiten Markt ging es für die Aktie von United Airlines um 3,2 Prozent nach oben. Die Fluggesellschaft hob das untere Ende ihrer diesjährigen Gewinn-Zielspanne an und begründete dies vor allem mit der Nachfrage auf Übersee-Strecken. Zahlen gab darüber hinaus auch American Airlines bekannt. Hier ging es allerdings um 6,2 Prozent abwärts. Der Enthusiasmus über einen Boom im Fluggeschäft wurde ausgebremst, denn das Management von American Airlines rechnet für das dritte Quartal nur mit einem Gewinn auf Höhe der Markterwartungen.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)

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Author: Lori Dyer

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